Kunsttherapie mit schizophrenen Patienten
Zum ersten Mal wurde in Deutschland in einer kontrollierten (RCT) Pilotstudie die Wirksamkeit der Kunsttherapie mit erwachsenen akut schizophrenen Patienten erforscht. Sie wurde in interdisziplinärer Zusammenarbeit von der Kunsthochschule Weißensee und der Charité, Campus Mitte, St. Hedwigs Klink durchgeführt.
Patienten mit der DSM Diagnose Schizophrenie wurden randomisiert und entweder der 12 Wochen dauernden, psychodynamisch ausgerichteten Kunsttherapiegruppe, die zwei mal wöchentlich stattfand, oder der Gruppe mit der standardisierten Behandlung zugeordnet. Primäre Erfolgskriterien waren positive und negative psychotische und depressive Symptome ebenso die Erfassung des globalen Funktionierens. Die zweiten Messkriterien sollten die Fähigkeit der Mentalisierung erfasse, das heißt, das eigene Verhalten oder das anderer Menschen durch Zuschreibung mentaler Zustände zu interpretieren, mit anderen Worten – am Verhalten ablesen zu können, was in den Köpfen anderer vorgeht.
Die Untersuchungsergebnisse zeigen, dass die Patienten, die an der Kunsttherapie-Gruppe teilnahmen, eine signifikante Reduktion psychotischer Symptome zeigten. Ebenso wurde bei ihnen eine signifikante Verbesserung der emotionalen Wahrnehmungsfähigkeit und insbesondere der Fähigkeit, sich in die Gefühlswelt anderer hineinzudenken, festgestellt.
Die Ergebnisse der Studie wurden am 13. November 2014 in dem renommierten Online Journal PLOS ONE veröffentlicht: